11. Andreaskapelle Biesenbach

 

Die Kapelle wurde 1678 zu Ehren des Apostels Andreas errichtet. Die Namen der Stifter sind im Türsturz enthalten: Johann Georg Schmitz und Maria. In einer etwas freien Übersetzung lautet die vollständige lateinische Inschrift über der Kapellentür:

 

 

GEHST DU VORÜBER, SO BETE ZU CHRISTI MUTTER VOLL EHRFURCHT: GÜTIGE MUTTER, O BRINGE HILFE DURCH DEINEN SOHN, AUCH DEN STIFTERN DEN EHELEUTEN JOHANN GEORG SCHMITZ UND MARIA 1678 22 JUL.

Es handelt sich um einen kleinen rechteckigen Fachwerkbau mit neuem steilen vorkragendem Satteldach. Das Fachwerk ist im 20. Jahrhundert verputzt und der Giebel mit Holz verkleidet worden. Im Inneren der Kapelle steht auf dem Altar eine neuere Andreasfigur sowie andere aus Privatbesitz stammende Heiligenfiguren. Die früher hier stehende barocke Andreasstatue aus Holz des 18. Jahrhunderts wird in der Pfarrkirche von Olpe aufbewahrt.

Über dem Altar befindet sich ein Madonnenrelief von um 1700. Ein Glasbild von Fritz H. Lauten aus Kürten-Bornen behandelt zwei Sagen. Nach der einen Sage isst ein Kind seine Milchsuppe zusammen mit einer Schlange. Weil die Schlange nicht die Brocken in der Milch frisst, schlägt das Kind der Schlange mit dem Löffel auf den Kopf. Daraufhin verschwindet die Schlange. Wegen des guten Ausgangs soll die Kapelle erbaut worden sein. Die andere Sage handelt vom Teufel, der nach Vertreibung aus einem verhexten Haus in ein nahes „Teufelswieschen“ jedes Jahr einen Hahnenschritt näher auf das Haus zugehen kann.

Vor Jahrzehnten erlangte die Andreaskapelle besondere Bedeutung bei der Olpener Fronleichnamsprozession. Man brach schon am frühen Morgen nach der ersten hl. Messe auf und zog dann den stundenlangen Weg über Meiersberg, Biesenbach, Delling und wieder zurück nach Olpe. An der Andreaskapelle wurde Rast gemacht und der sakramentale Segen erteilt.

 

Quelle: Büchel, Josef: 825 Jahre Olpe im Bergischen Land. Eine Dorfchronik, Lindlar 1996.
Geschichtsverein für die Gemeinde Kürten und Umgebung e. V.: Historischer Mühlenweg Kürten.